Orchideen wachsen hauptsächlich in Südamerika und Asien. Durch ihre Artenvielfalt konnte sich die Orchidee jedoch praktisch jeder Klimazone der Welt anpassen. In Europa zählt man etwa 250 Arten. Die Orchidee wird von vielen als Königin der Blumen bezeichnet und gilt als besonders schön, anmutig und elegant. Die Orchidee gehört zur Klasse der Einkeimblättrigen Pflanzen, und es wird von bis zu 30 000 verschiedenen Arten ausgegangen.
Entwicklung der Orchideen
Der genaue Zeitpunkt der Entwicklung bzw. Entstehung der Orchideen ist bis heute nicht genau geklärt. Vermutlich liegt er aber am Ende der Kreidezeit und fand in einem tropischen Gebiet statt.
Offensichtlich entwickelten sich die ersten Gattungen der Orchideen bereits zu einer Zeit, als die Kontinente Afrika und Südamerika noch dicht beieinanderlagen. Die heutige vorhandene Vielfalt der Orchideen hat sich wahscheinlich aus einer sehr primitiven Form entwickelt.
Seit mehr als 2500 Jahren faszinieren Orchideen die Menschen, die sie als Heilmittel und Aphrodisiakum verwenden und stets auch schon zu Dekorationszwecken nutzten.
Die ersten Aufzeichnungen über Orchideen gibt es in China aus der Zeit um 500 v. Chr. Der chinesische Philosoph Konfuzius schrieb über den Duft der Pflanze und verwendete sie sogar als Schriftzeichen »lán« , welches für Anmut, Liebe, Reinheit, Eleganz und Schönheit steht.
Tropische Orchideen in Europa
In Amerika, Mexiko, werden Orchideen schon seit langer Zeit kultiviert und als Gewürz verwendet. Auch in Europa wurden heimische Orchideen schon lange kultiviert, bevor 1615 die erste tropische Orchidee in Holland erblühte. Viele tropische Orchideenarten gelangten in den folgenden Jahren nach England und ganz Europa.
1818 erblühte die erste lavendelfarbene Art Cattleya labiata. Dies erregte großes Aufsehen und führte zu einem großen Interesse an tropischen Orchideen. So entwickelte sich ein umfangreicher Import, der anhielt, bis auch in Europa eine umfangreiche Züchtung dieser Orchideenarten begann. Bis heute werden Arten gekreuzt und neue Arten entwickelt.
Industrielle Orchideenzucht läßt Preise fallen
Die ehemals sehr hohen Preise für Orchideen sind heute durch Massenproduktion in Taiwan, Thailand und den Niederlanden stark gesunken. Das Interesse an seltenen Arten ist gerade deswegen aber besonders groß, und es werden teilweise extrem hohe Preise bezahlt.
Als Nutzpflanze für Gewürze (Vanille Orchidee), Tee oder auch als Parfümierungsmittel für Parfüm und Tabak werden nur wenige Orchideenarten genutzt. Die Orchidee ist hauptsächlich ein Zierpflanze. In der Nautur ist der Bestand vieler Arten gefährdet (Abholzung der Regenwälder in tropischen Gebieten, landwirtschaftliche Nutzung des Lebensraumes der Orchidee in Europa). Alle Orchideenarten sind geschützt und werden im Washingtoner Artenschutzübereinkommen erfasst.
Um die Orchideenarten weiter zu schützen, wird heute zunehmend versucht, durch die Wiederherstellung der natürlichen Bedingungen, das natürliche Wachstum der Orchideen wieder zu ermöglichen.