Phalaenopsis sind die Orchideen, die bei uns als Zimmepflanze am verbreitesten sind. Das hat einen guten Grund, denn Phalaenopsis sind ideale Zimmerpflanzen und eignen sich hervorragend zur Haltung auf der Fensterbank. Sie gedeien auch bei Anfängern zuverlässig und überzeugen mit einer ganzjährigen Blüte.
Herkunft
Zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Phalaenopsis Orchideen gehören die asiatischen Tropen. Die philippinischen und indonesischen Inseln beherbergen eine Vielzahl unterschiedlicher Arten, aber es finden sich auch Phalaenopsis in Südchina und sogar noch Nord-Australien.
Das besondere an Phalaenopsis Orchideen ist, dass sie epiphytisch wachsen, das heißt auf der Rinde von Ästen und Baumstämmen. Von daher werden Orchideen auch nicht in normale Erde gepflanzt, sondern in spezielles Orchideensubstrat, das sehr viel Luft an die Wurzeln lässt und Staunässe vermeidet.
Standort
Aufgrund ihrer Herkunft und den dort vorherrschenden Temperaturen eignen sich Phalaenopsis Orchideen sehr gut zur Kultivierung auf der Fensterbank. Ideal ist ein Standort an einem West– oder Ostfenster. Südfenster eignen sich weniger, da es durch die starken direkten Sonnenstrahlen, schnell zu Sonnenbrand auf den Blättern kommen kann. Auch sollte Zugluft vermieden werden, da die Pflanze dies mit Abwerfen der Blüten quittiert.
Pflege der Phalaenopsis Orchideen
Gießen und Düngen
Orchideen lieben es regelmäßig gegossen zu werden.
- Im Sommer sollte dies wöchentlich erfolgen,
- im Winter reicht ein zwei bis drei wöchentliches Intervall.
Bei jedem zweiten Gießen, Sommer wie Winter, sollte ein spezieller Orchideendünger dem Gießwasser zugegeben werden. Der Dünger ist wichtig, da die lockere Orchideenerde keine Nährstoffe bereithält und diese nur über das Gießwasser der Pflanze zugeführt werden.
Tipps zum Gießen von Phalaenopsis: Wer sich nicht sicher ist, ob er die Orchideen-Pflanze gießen muss oder nicht, wirft einen kurzen Blick auf die Wurzeln: Sind diese grün, ist noch alles in Ordnung, sind sie eher graulich, sollte gegossen werden.
Der Begriff Gießen ist bei Orchideen etwas irreführend, denn sie werden besser nicht richtig gegossen, sondern eher getaucht. Dazu wird die Phalaenopsis-Pflanze mit dem Untertopf kurz in einen kleinen Eimer oder eine Schale mit Wasser gestellt. So wird das komplette Substrat und alle Wurzel gleichmäßig feucht.
Ein normales Gießen von oben, ist bei Orchideen auch möglich. Da das Substrat aber sehr locker ist, fließt bei der traditionellen Gießmethode das meiste Wasser direkt in den Übertopf.
Es sollte beim Gießen oder Tauchen darauf geachtet werden, dass kein Wasser in das Herz der Pflanze gelangt. Bleibt das Wasser dort stehen, besteht das Risiko, dass die Orchidee zu faulen beginnt, die komplette Phalaenopsis-Pflanze kann dann absterben.
Das Gießwasser sollte nicht allzu hart sein. Orchideen sind kalkarmes Wasser gewöhnt. Eine Gesamthärte bis 10°DH wird in der Regel problemlos vertragen. Ist das Leitungswasser härter, kann man es mit gesammelten Regenwasser verdünnen oder ersetzen.
Sprühen
Wie die meisten anderen Orchideen auch, mögen es Phalaenopsis regelmäßig abgesprüht zu werden. So lässt sich einfach Staub entfernen und Schädlinge wie z.B. Spinnmilben vorbeugen. Ab besten wird mit kalkarmen Wasser gesprüht, da sich sonst unansehnliche Kalkflecken auf den Blättern bilden können. Die Blätter sollten ruhig feucht bis tropfnass werden. Stehendes Wasser an den Blattansätzen sollte allerdings wegen der Fäulnisgefahr vermieden werden.
Schnitt
Orchideen müssen nicht geschnitten werden. Allerdings sollten vertrocknete Blütenstängel komplett entfernt werden. Aus ihnen werden sich keine neue Blüten mehr bilden.
Phalaenopsis länger blühen lassen: Es gibt einen Trick mit dem sich die Blütenbildung einer Phalaenopsis anregen lässt. Dazu wird nach dem Verwelken der letzten Blüte, der Blütenstängel etwa 1 cm über dem zweiten oder dritten Auge abgeschnitten. Insbesondere im Sommer und mit etwas Glück, verzweigt sich der Blütentrieb dann kurz unter der Schnittkante und bildet neue Blüten. Trocknet der Blütentrieb allerdings ein, sollte er aus ästhetischen Gründen am Ansatz entfernt werden.
Umtopfen
Häufig wird gefragt, wann Orchideen umgetopft werden müssen. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Phalaenopsis Orchideen werden umgetopft, wenn die Wurzeln aus dem Topf wachsen. Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist dabei der beginnende Frühling also April bis Mai. Sollte die Orchidee gerade noch blühen, ist es besser, die Blüte abzuwarten und erst danach umzutopfen.
Häufig wird der Fehler gemacht, dass der neue Topf deutlich größer als der alt ist. Das ist nicht notwendig, denn es reicht in der Regel ein gleich großer oder etwa 1 bis 2 Zentimeter größerer Untertopf. Beim Umtopfen werden nämlich einige vertrocknete Wurzeln entfernt, so dass wieder genug Platz entsteht.
- Orchidee komplett mit Wurzeln aus dem Topf ziehen
- Altes Substrat komplett entfernen
- Vertrocknete und geknickte Wurzeln entfernen.
- Die gesäubtere Orchidee in den neuen Topf geben und von oben das frische Orchideensusbtrat zugeben.
- Das Substrat sollte gleichmäßig zwischen den Wurzeln verteilt sein.
- Die Orchidee sollte nach dem Umtopfen fest im Topf stehen, evtl. mit leichtem Druck nachhelfen und mit einem Stab fixieren.
- Am nächsten Tag tauchen
Vermehren
Phalaenopsis sind monopodial wachsend. Was kompliziert klingt, bedeutet nur, dass Phalaenopsis-Orchideen eine durchgehende Sprossachse besitzen, aus der die Blätter abwechselnd nach rechts oder links herauswachsen. Seitentriebe oder seitliche Ableger werden nur selten ausgebildet. Wenn dies trotzdem passiert, kann die Pflanze beim Umtopfen vorsichtig geteilt werden. Der Ableger sollte sich fast von alleine lösen lassen, sonst noch mit der Teilung warten. Geduld ist hier eine wichtige Tugend.
Deutlich Häufiger als Seitenableger werden aber Tochterpflanzen, sogenannte Kindel, an den Blütentrieben gebildet. Auch diese können bei entsprechender Größe zur Vermehrung dienen.
Wann sollte der Ableger vom Blütentrieb oder der Mutterpflanze getrennt werden? Die Ableger sollten nicht zu früh von der Mutterpflanze getrennt werden. Hat der Ableger bereits drei Blätter und Wurzeln, ist er meist schon stark genug, dass er überlebt. Kindeln an Blütenständen, können problemlos so lange an der Mutterpflanze bleiben, bis der Blütenstängel anfängt zu vertrocknen.
Die Seitenableger oder die abgetrennte Tochterpflanze sollte in einen eigenen Topf mit lockerem Orchideensusbtrat gepflanzt werden. Manche Orchideenliebhaber empfehlen für die Ableger auch getrocknetes Sphagnum-Moos als Substrat.
Wenn alles gut klappt, benötigen auf diese Art vermehrte Orchideen allerdings ein paar Jahre bis sie zum ersten Mal blühen. Auch hier ist also Geduld gefragt.
Krankheiten und Schädlinge
Wie viele andere Zimmerpflanzen auch, können sich bei Orchideen schnell Schild- und Wollläuse einnisten. Für Krankheiten und Schädlinge an Orchideen, wurden eigene Beiträge verfasst.
Probleme
Phalaenopsis Orchideen sind eigentlich sehr pflegeleichte und robuste Zimmerpflanzen. Wenn es Probleme gibt sind, diese meist auf einen falschen Standort (Südfenster) oder falsches Gießen (Staunässe oder Trockenheit) zurückzuführen. Werden die obigen Hinweise zum Standort und zur Pflege der Phalaenopsis beachtet, kommt es selten zu wirklichen Problemen.